
Bauherrengespräch mit Tassilo Falkenberg
Die gelassen wirkende Fassade des barocken Anwesens am Marktplatz in Seßlach lässt kaum erahnen, dass hinter diesen Mauern ein 18 Monate dauerndes Umbau-Megaprojekt stattgefunden hat. Einen umfassenden Eindruck davon erhielten die Teilnehmenden des Bauherrengesprächs am Montagabend bei einer Führung durch das Gebäude und der anschließenden Präsentation im Pfarrsaal durch Tassilo Falkenberg und seine Partnerin Emilia Schmidt.
Nach der Schließung der Arztpraxis seines Vaters kam für Tassilo Falkenberg, der das Anwesen in vierter Generation im Familienbesitz führt, ein Verkauf des Hauses nicht infrage. Ein Nutzungskonzept musste entwickelt werden. Für Falkenberg waren dabei die Aspekte Nachhaltigkeit, Risikostreuung und Denkmalschutz entscheidend, um die richtige Entscheidung zu treffen. Die alten Praxisräume wurden in drei stilvolle Wohnungen und ein Ferienapartment umgewandelt, als Ort des Wohnens und Lebens.
In einer eigens für das Bauherrengespräch von ihm erstellten Präsentation zeigte Tassilo Falkenberg den Verlauf des Projekts und insbesondere die Herausforderungen: Vom Umgang mit historischen Bauelementen und der Einhaltung denkmalpflegerischer Vorgaben über die Raumaufteilung bis hin zur Entsorgung von altem Isoliermaterial aus ehemaligen Röntgenräumen. Als Energieberater war es Falkenberg zudem ein Anliegen, den Energieverbrauch des Hauses durch die Umbauarbeiten zu senken. Das Gebäude konnte zudem an das regenerative Wärmenetz der Stadt Seßlach angeschlossen werden.
Tassilo Falkenberg und seine Partnerin Emilia Schmidt investierten rund 1.700 Stunden in die Sanierung des stattlichen Hauses aus dem frühen 18. Jahrhundert. Entstanden ist ein wahres Schmuckstück und stilvoller Wohnraum für Mieter und Touristen, von dem sowohl die Eigentümer als auch die Stadt profitieren.
Die Patin für Bauen & Wohnen der Initiative Rodachtal, Itzgrunds Bürgermeisterin Nina Liebermann, begrüßte die Gäste. Kreistagsmitglied im Bauausschuss des Landkreises Coburg und zweite Bürgermeisterin der Stadt Seßlach, Frau Renate Schubart-Eisenhardt begleitete die Veranstaltung. Die Geschäftsstellenleiterin der Initiative Rodachtal, Martina Rohner, organisierte und moderierte den Abend.
Zum Baukulturpreis: Seit 2016 lädt die Initiative Rodachtal alle zwei Jahre Hauseigentümer dazu ein, sich mit ihren Sanierungsprojekten um den Baukulturpreis zu bewerben. Es werden Preisgelder in Höhe von 4.000 Euro ausgereicht, die die VR-Bank Lichtenfels-Ebern eG bereitstellt. Im September 2024 konnten wieder vier Projekte, darunter das Haus Falkenberg, ausgezeichnet werden.
Zum Bauherrengespräch: Im Rahmen der Vortragsreihe „Bauherrengespräche“ der Initiative Rodachtal berichten Praktikerinnen und Praktiker von ihren Erfahrungen beim Neubau oder der Sanierung.