Bauherrengespräch in der Diakoniestation Weitramsdorf Seßlach
Am 3. Juli konnten sich Interessierte im Seßlacher Ortsteil Dietersdorf ein Bild von der Entwicklung eines ehemaligen Bauernhofes zu einer lebendigen Diakoniestation mit Tagespflege machen. Im Rahmen des Bauherrengesprächs hatte die Initiative Rodachtal zur Besichtigung und zum Austausch mit der Diakonieleiterin Frau Silvia Schinkel, mit der 2. Bürgermeisterin der Stadt Seßlach, Frau Architektin Renate Schubert-Eisenhardt, sowie der Patin für Bauen & Wohnen der Initiative Rodachtal, der Bürgermeisterin der Gemeinde Itzgrund, Frau Nina Liebermann, geladen.
Anlässlich des Baukulturpreises, den die Initiative Rodachtal mit Unterstützung der VR-Bank Lichtenfels-Ebern alle zwei Jahre auslobt, wurde die im Seßlacher Ortsteil Dietersdorf ansässige Diakoniestation Weitramsdorf-Seßlach im Jahr 2018 ausgezeichnet. Regelmäßig berichten die Baukulturpreisträger im Rahmen der kostenlosen Vortragsreihe „Bauherrengespräche“ über die Entwicklung und Umsetzung ihres Bauvorhabens.
Vor einigen Jahren stand die Diakoniestation Weitramsdorf-Seßlach vor der Entscheidung, einen Neubau zu errichten oder einen Altbau zu sanieren. Die Wahl fiel auf ein ehemaliges landwirtschaftliches Anwesen in der Schulstraße in Dietersdorf, das seit 2008 leer stand. Unter Verwendung regionaltypischer Materialien, Farben und Formensprache wurde das leerstehende Gebäude behutsam saniert. Neben der energetischen Sanierung stand insbesondere die barrierefreie Neu- und Umgestaltung der Zugänge zum Objekt, der Freiflächen und der Räumlichkeiten im Vordergrund.
Für die ursprünglich geplante Einrichtung einer Demenz-WG wurde das Gebäude 2015 teilweise entkernt. Aus wirtschaftlichen Gründen entschied man sich Anfang 2017 jedoch für den Weiterbau als Diakoniestation mit ambulanten Betreuungsmöglichkeiten. Das Gebäude wurde mit einer Fußbodenheizung (Luft-Wasser-Wärmepumpe), einer Lüftungsanlage und neuen Elektroinstallationen ausgestattet. Um die Anforderungen der EnEV zu erfüllen, wurde im Sandstein- und Fachwerkbereich eine Innendämmung mit Schilfrohr und Rotkalkputz und im Wandbereich ein Wärmedämmverbundsystem aufgebracht. Das Gebäude verfügt im Erdgeschoss über einen barrierefreien Zugang. Im Inneren des Gebäudes wurden Teile der alten Bausubstanz erhalten und teilweise wieder sichtbar gemacht. Bei der Außengestaltung des Gebäudes wurde Wert darauf gelegt, den ursprünglichen historischen Charakter zu erhalten. Der neue Pflegestützpunkt mit rund 315 Quadratmetern Nutzfläche bietet ausreichend Platz für Gemeinschaftsräume, Küche, Verwaltung und Sozialräume für Pflegekräfte und Ehrenamtliche. Im Pflegestützpunkt werden heute täglich kranke und pflegebedürftige Menschen versorgt. In den Therapieräumen werden Demenzkranke in Gruppen betreut. Für die Demenzgruppen gibt es einen Ruheraum und eine kleine Küche, in der sogar der Kuchen für die Tagesgäste noch selbst gebacken wird. Für pflegende Angehörige gibt es Vital-Aktiv-Gruppen und Gesprächskreise. Es finden interne und überregionale Seminare und Netzwerktreffen statt. Es gibt 30 Parkplätze für Mitarbeiter, Besucher und den eigenen Fuhrpark inklusive E-Ladestationen, die mittels Fotovoltaik vom eigenen Dach gespeist werden.
Ein rundum gelungenes Projekt und eine absolute Bereicherung für den Ort und ein schöner Treffpunkt für alle Generationen.