Volles Haus in der ersten „Rodachtaler Lichstuben“

 

6.11.2023 – Anfang November luden wir zur ersten Lichtstube ins Café im Hof nach Streufdorf. Die Resonanz war überwältigend und die Gäste saßen dicht an dicht beisammen und strickten, sangen und erzählten sich gegenseitig kurzweilige Geschichten aus ihrem Leben und aus ihren Heimatorten.

Die Tradition der „Lichstuben“ war früher weit verbreitet, als Licht und Wärme ein kostbares Gut waren. Um Holz und Lampenöl zu sparen, kamen im Winter die Menschen aus verschiedenen Häusern in einem Raum zum Handarbeiten, Plaudern und Singen zusammen, in dem es hell und warm war.

Der Mitglieder unseres Marketingausschusses hatten die Idee, diese alte Tradition wieder aufleben zu lassen. Im Cafe im Hof in Streufdorf fand am ersten Donnerstag im November die erste Lichtstube statt und die Veranstaltung war ausgebucht. Zu Beginn lasen Rainer Malsch, Elke Bus und Susanne Eichhorn vom Historischen Verein Ummerstadt aus ihrem Buch „Ummerstadter Geschichten“. Für das umfangreiche Kompendium hatten die Mitglieder Vereins über zwei Jahre lang Anekdoten und Erinnerungen von Ummerstadter Bürgern gesammelt und aufschrieben. Zwischen den Lesungen gab Rainer Malsch mit seiner Harmonika sogenannte „Schlumberliedla“, zum Besten.

Das emsige Handarbeits-Team von den Troddeldatschen aus Steinfeld zeigte wie die „Tröddel“ – das sind zarte Schafwollbällchen – beim Stricken der Socken hinein gearbeitet werden und lud zum Mitmachen ein.

Sonja Gärtner vom Café im Hof zauberte kulinarische Köstlichkeiten, damit beim Singen, Erzählen und Stricken niemandem die Puste ausging. Viele Gäste hatten eigenes Strickzeug dabei und trugen mit ihren Geschichten zur Ausgestaltung des Abends bei.

Melanie Mehrländer-Metzner, Mitglied im Marketingausschuss, erinnert sich an die Erzählungen ihrer Großmutter, die in ihrer Jugend noch die gemütlichen Lichtstubenabende erlebt hatte, an denen gesungen, gewerkelt und vor allem wohl viel gelacht wurde. „Ich hoffe auf viele weitere schöne Lichtstuben in unserer Gebietskulisse mit glücklichen Besuchern, die spätabends mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause gehen“, so Mehrländer-Metzner.

Unter den Teilnehmenden auch die Kreisheimatpflegerin für Brauchtum des Landkreises Coburg, Ingrid Ott, die die Idee der Rodachtaler Lichtstuben gerne im Coburger Raum umsetzen will. „Genau das wollten wir mit dieser Aktion erreichen“, so Christina Semper von unserem Regionalmanagement, die für das Projekt verantwortlich zeichnet. „Mit dieser ersten Lichtstube wollen wir anregen zum Nachmachen“, betonte Christina Semper.

Unser Vorsitzender, Eisfelds Bürgermeister Sven Gregor, war von der großen Resonanz sehr bewegt: „Wir haben mit der Veranstaltung wohl ins voll Schwarze getroffen“, sagte Sven Gregor. Gregor ist zudem Pate unseres Leitprojekts „Fränkisch verbunden“, in dessen Rahmen der die Lichtstube veranstaltet wurde. „Der stimmungsvolle Abend, die vielen schönen Geschichten und der nette Austausch hier. Ich hoffe, dass wir heute etwas dazu beitragen konnten, die schöne Tradition der Lichtstuben wieder aufleben zu lassen, und mit ihr, wieder ein – mehr Miteinander“ konstatierte Herr Gregor.

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